Tiefensee sieht Revitalisierung des Porzellanwerks als schwierig an

Porzelanwerk Ilmenau
Porzelanwerk Ilmenau

Bereits mehrfach hinterfragte Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU) den weiteren Umgang mit dem langsam verfallenden Porzellanwerksgelände in Ilmenau. Hierzu hatte der Ilmenauer Stadtrat eine Studie beauftragt, die von Landesentwicklungsgesellschaft und Stadt finanziert wurden. Im Ergebnis habe der nun geschäftsführende Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) im August geantwortet, dass eine Entscheidung der Landesregierung zum Porzellanwerk mit Blick auf die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel vorbereitet werden soll, so Bühl. Gleich in der zweiten Sitzung des neu gewählten Landtags, ist der Abgeordnete darauf zurückgekommen und fragt nach dem aktuellen Stand. Als positives Ergebnis der Studie sieht Tiefensee, dass die Flächen grundsätzlich vielfältig nutzbar seien. Doch sei eine Nachnutzung schwierig und teuer. Jede Entwicklungsmaßnahme würde deutlich mehr kosten, als sie im Wiederverkauf der Fläche einbringen würde. Außerdem sei der bisherige Eigentümer verantwortlich, sodass die darauf lastenden Schulden und die Insolvenz zusätzliche Probleme mit sich bringen, so Wirtschaftsminister Tiefensee.

Verwundert war Bühl über die Aussage des Wirtschaftsministers, dass bisher keinerlei Rückschlüsse der Stadt Ilmenau zur Studie beim Wirtschaftsministerium bekannt seien. Deshalb gäbe es auch keine Entscheidung der Landesregierung, da diese nur in Abstimmung mit der Stadt erfolgen solle, so Tiefensee. „Wir haben die Studie bereits vor Wochen in den städtischen Gremien diskutiert. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Stadtverwaltung dies nicht weiter kommuniziert hat.“, sagte Andreas Bühl, der auch Mitglied des Stadtrates ist.

„Bei allen Herausforderungen, die eine Revitalisierung des Industriegebiets mit sich bringt, sollten doch die Chancen im Vordergrund stehen. Deshalb rufe ich dazu auf, Bedenken nicht zu nutzen, um Entwicklungen auf dem Porzellanwerksgelände auszubremsen. Ohne eine erhebliche Beteiligung des Landes, ist die Maßnahme für die Stadt nicht finanzierbar. Hierzu ist ein klares Bekenntnis des Wirtschaftsministeriums nötig.“, sagt Bühl. Er wird erneut anfragen, sobald klar ist, wer in Zukunft die Leitung des Wirtschaftsministeriums übernehmen werde.