Interview am Bahnhalt Wümbach

Bahnhalt an der ICE-Stecke in Wümbach nicht abschreiben, sondern Chancen sehen

Nicht aufgeben will Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU) beim Bahnhalt an der ICE-Strecke in Wümbach. Man müsse zwar weiter feststellen, dass die Landesregierung mit der vorliegenden Studie die Hürden immer höher legen wolle, doch schlussendlich muss eine politische Entscheidung getroffen werden, so der Abgeordnete, der selbst an den Gesprächen mit dem Infrastrukturministerium teilgenommen habe.

Die Berechnungen der Ein- und Ausstiege innerhalb der Studie zum Haltepunkt seien nicht kalkulierbar. „Zuerst muss ein Angebot da sein, bevor es genutzt werden kann. Jetzt 1000 Ausstiege zur Bedingung zu machen, wo kein Angebot steht, ist nur Verhinderungstaktik. Denn gute Ideen für mehr Angebote wurden bei den Gesprächen auch dargestellt. So zum Beispiel wurden Entwicklungsperspektiven im Umfeld des Verkehrshalts aufgezeigt, die gemeinsam mit der LEG entwickelt werden könnten. Dazu zählen neue Gewerbeflächen und eine Campus-affine Nutzung. Da die Gewerbeflächen in der Nähe der Universität nun bereits weitgehend ausgelastet sind, wäre dies eine weitere Chance, die man ins Auge fassen könnte.“, so Landtagsabgeordneter Andreas Bühl.

„Klar ist, dass der Bahnhalt nur für hohe Investitionen zu haben wäre. Die Bahn hat mitgeteilt einen IC-Halt mitzubegleiten, nur ein ICE-Halt sei aufgrund des Fahrplans nicht möglich. Doch müssten die Errichtungskosten des Haltes durch das Land erbracht werden. Hierzu ist eine politische Entscheidung nötig, die das Infrastrukturministerium bisher herausgeschoben hat. Zum Schluss bleibt die einfache Frage an die Landesregierung: ja oder nein zu weiteren Planungen. Diese Gewissheit brauchen wir jetzt, auch weil vom Infrastrukturministerium bisher keine Haushaltsmittel zur weiteren Planung im Haushaltsentwurf 2022 angemeldet wurden.“, sagte Bühl.

Er setze auf das nächste Treffen aller Akteure mit dem Infrastrukturministerium. Eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung müsste eigentlich großes Interesse an mehr Schienenverkehr haben. Bisher zeichne sich dies beim Bahnhalt an der ICE-Strecke aber nicht ab, so Bühl abschließend.