Bühl drängt auf Umsetzung von Maßnahmen gegen Lehrermangel im Kreis

Noch immer 43,5 Lehrerstellen zu wenig besetzt im Ilm-Kreis

Der Lehrermangel ist in den letzten Jahren ein dauerhaftes Thema. Mit regelmäßigen Anfragen sowie Initiativen setzt sich Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU) dafür ein, die Einstellungen im Kreis zu beschleunigen. Es zeige sich, dass die Landesregierung auch im sechsten Jahr nach ihrem Amtsantritt die Personalprobleme an den Schulen nicht gelöst habe. Aus einer aktuellen Antwort von Bildungsminister Helmut Holter (Linke) auf Anfrage von Bühl geht hervor, dass es zum Stichtag im letzten November 1.120 Lehrerwochenstunden gab, die nicht mit Personal untersetzt waren. Unter Beachtung der wöchentlichen Lehrerarbeitszeit ergeben sich für die Grundschulen im Kreis 6,9 fehlende Lehrer. An den Regelschulen fehlen 12,5 Lehrer. Bei den Gemeinschaftsschulen sind es 2,5 und an den Gymnasien 2,9 Lehrer. Für die Berufsschule würden zwei zusätzliche Lehrer gebraucht. Am erheblichsten ist der Mangel an den Förderschulen, wo ganze 16,7 Lehrer zu wenig beschäftigt sind. Für Bühl ist vor allem dieser Mangel durch das Bildungsministerium hausgemacht. „Über Jahre wurde diese Schulform aus ideologischen Gründen nicht bedacht und wurde im Unsicheren gelassen. Die Förderzentren wollte man zu Schulen ohne Schüler machen. Selbst in den letzten Haushaltsberatungen wollte die Landesregierung über 60 Stellen von den Förderschulen in die Schulämter überführen. Das hat die CDU-Fraktion verhindert.“, sagte Bühl

Laut Holter bestehe in den Schularten Regelschule, Gemeinschaftsschulen, Gymnasium und berufsbildende Schule ein Mangel an Bewerbern mit einer Ausbildung in naturwissenschaftlichen Fächern. „Zusammenfassend können als Mangelfächer Mathematik, Physik, Chemie, Wirtschaft und Technik, Englisch, Französisch und Musik benannt werden. Die Bewerbersituation für die Schulart Förderschule ist sehr angespannt. Ebenfalls besteht in der Schulart Grundschule ein Mangel an Bewerbern, insbesondere zur Unterrichtsabsicherung in den Fächern Sport, Musik und Englisch.“, stellte der Bildungsminister in der Antwort an Bühl dar.

Zwar habe es im letzten Jahr eine ganze Reihe an Einstellungen gegeben, aber dennoch sind mehr Lehrer in den Ruhestand gegangen, als nachbesetzt wurden, so Bühl. „Mit dem Landeshaushalt 2021 haben wir wesentliche Weichen gegen den Lehrermangel gestellt, die der Bildungsminister umsetzen muss. 900 neue Stellen für Lehrer, die Anhebung der Besoldung für Grundschullehrer und vor allem ein Zulagensystem für Lehramtsabsolventen, die sich für Regionen mit besonders hohem Lehrermangel entscheiden, ist im Landeshaushalt beschlossen wurden. Dies muss nun zügig durch das Ministerium umgesetzt werden.“, sagte Andreas Bühl abschließend.