Senioren zur Impfung per Brief informieren, Zentren schnell öffnen und Zugang ermöglichen

Mit den Impfungen geht es im Ilm-Kreis und im ganzen Freistaat weiter langsam voran. Die Ilm-Kreis-Kliniken hätten weiter keinen Impfstoff erhalten, obwohl er in anderen Krankenhäusern zwischengelagert und nur langsam verbraucht würde. Die Impfbemühungen des Gesundheitsministeriums und der Landesregierung sind schlecht geplant, findet Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU). Auch seien die Kreise mit ihren Kompetenzen vor Ort viel zu wenig eingebunden. Zunehmend meldeten sich verunsicherte Senioren, weil die Kommunikation zum Impfablauf schlecht sei. „Andere Bundesländer haben jeden Bürger über 80 Jahren angeschrieben und über den Impfablauf und die Anmeldung aufgeklärt. Das hätte ich auch erwartet. Da das Gesundheitsministerium dies scheinbar nicht hinbekommt, sollte der Kreis unterstützen. Deshalb ist meine dringende Bitte an das Landratsamt hier das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und einen solchen Brief an die Seniorinnen und Senioren zu schreiben.“, forderte Bühl.

Bühl habe mit seiner Fraktion und Experten aus Gesundheitsämtern, Pflege und Kliniken in den letzten Tagen die Schwachpunkte der bisherigen Bemühungen der Landesregierung herausgearbeitet und Verbesserungsvorschläge in einem Impfplan für Thüringen zusammengetragen. „Zuallererst müssen die Impfzentren sofort geöffnet werden. Bei den Terminvergaben aktuell taucht auf der Webseite Ilmenau nicht mal auf, nur Arnstadt ist zu finden. Die Landesregierung hat weiter sicherzustellen, dass die Einrichtungen auch von älteren und gebrechlichen Personen erreicht werden können. Sobald die Impfzentren starten, stehen viele Senioren vor dem Problem, dort hin zu kommen“, so Bühl weiter. „Ein Weg können Taxifahrten für betroffene Senioren zu den Impfzentren zu ÖPNV-Preisen sein.“

Außerdem müsse etwa sofort ein landesweiter Krisenstab unter Einbindung der Amtsärzte eingerichtet werden. Der Stab solle das Vorgehen in den Landkreisen steuern. Jede in Thüringen durchgeführte Impfung sei schnellstmöglich zentral zu melden. „Zudem braucht Thüringen regionale Koordinatoren in vier einzurichtenden Impfregionen. Deren Aufgabe besteht darin, die mobilen Impfteams für die Pflegeheime und Impfzentren zu steuern, frühzeitige Information sicherzustellen und nötige Vorbereitungsarbeiten vor dem Einsatz der mobilen Teams sicherzustellen. Die Information an Pflegeheime und noch viel deutlicher an ambulante Pflegedienste ist bisher mangelhaft gewesen.“, so Bühl weiter. Auch ein Einsatzplan für die 900 Ärzte, die jetzt schon freiwillig für Impfungen bereitstehen und bisher keine Rückmeldung bekommen hätten, sei erforderlich. „Wir haben unseren Impfplan an die Landesregierung übermittelt. Was bringt uns mehr Impfstoff, wenn die Struktur zur Verimpfung nicht bereit steht. Das muss sich schnell ändern!“